Historisches

Der Doppelberg, Klein Csater (360m), Hoch Csater (367m), bildet den Südwestausläufer des Eisenberges. Die Süd- und Südosthänge des Csaterbergs sind mit Weinreben bepflanzt, die Nord- und  Westseite von Nadelwäldern bewachsen, die einen natürlichen Schutz gegen kalte Nordwinde bilden. Der Klein Csater wird vom Hoch Csater durch einen Graben (den Rechtgraben), in dem das Bächlein "Rodling" fließt, getrennt. "Recht" bedeutet hier "Richtig - ehrlicher Besitz".

Aufbau:

Granit und Glimmerschiefer, eingesprengt Gemeiner Serpentin; darauf gebaut Kalkgestein, der von Ton, Lehm und Schwemmsand überdeckt ist. Im Ton eingelagert: Quarz in Drusen, Opal (Ton- und Milchopal), Holzopal (Härtegrad bis 8), Fossiler Muockelkalkstein und Süßwasser Opale. Holzopal von einstigen Mondsamengewächsen.

Name:

Eine eindeutige Erklärung existiert nicht, es wird jedoch angenommem, dass das Wort "Csater" vom ungarischen Wort "csada" kommt und heißt soviel wie "Schlacht" - in diesem Fall also "Schlachtenberg". Vermutet wird eine Burg der Tempelritter, die ihren Hauptsitz auf der Burg Lockenhaus hatten. Dieser Orden soll einen zweiten befestigten Sitz am Csaterberg besessen haben. Diese Burg könnte am Südhang des Klein Csaters, im Bereich der heutigen Weingärten der Herrschaft Erdödy, gestanden haben.

Weinbau:

Der Weinbau stammt aus der Römerzeit. Begründet ist dies durch die Tatsache, dass Edelobst von den Römern in unsere Gegend eingeführt wurde. Davon zeugen zahlreiche Römergräber und Verkehrswege aus der Römerzeit.

Dokumentiert ist der Weinbau auch in BERGBÜCHER, die im Landesarchiv in Eisenstadt aufliegen. Demnach war der Klein Csater im Besitz der Grafen Erdödy. Diese setzten für die Verwaltung des Weinberges eigens Verwalter/Richter (genannt Bergrichter) und 6 Geschworene ein.

Deren Aufgaben:

  • Verpachtung an Interessenten (Diese waren verpflichtet, die Weingärten ordnungsgemäß zu bewirtschaften)
  • Richtige Bewirtschaftung und Pflege
  • Beaufsichtigung der Ernte und der Steuerleistung (Naturalien) an den Grafen
  • Gericht zu halten bez. Pflege, Ablieferungen, Diebstahl

Die BERGBÜCHER enthalten eine lückenlose Darstellung dieser Tätigkeiten vom Jahr 1574 bis zum Jahr 1838. Eines dieser Bücher enthält sogar das "BERGGESETZ", das in vielen Paragraphen aufgelistet ist. Zum Schutz vor Diebstahl gab es Berghüter. Diese durften sogar eine Schrotflinte tragen (siehe auch Berggesetz), und wenn notwendig sogar Warnschüsse abfeuern!

Der Hoch Csater war bis 1848 im Besitz des Klosters von Kulm. Das Kloster war Pfarre und wurde 1784 aufgelöst. Es fiel der canonischen Neuordnung Kaiser Josef II zum Opfer. Erst nach 1848 begann man mit der Aufteilung des Weinberges an die Bauern, die bereits Pachtverträge hatten. Um die Jahrhundertwende gab es fast keinen Bergbetrieb. Danach begann man mit dem Ansetzen neuer Sorten auf amerikanischen Unterlagen. Heute gibt es eine rege Bewirtschaftung mit edlen Sorten.

Quelle: Gedanken von Oberschulratt Rehling (Ehemaliger Schuldirektor)